Die Zwillingsschwestern Charlotte und Luise fallen aus allen Wolken als ihre noch recht junge kleine Schwester sie darum bittet eine Hochzeit für sie und ihren italienischen Verlobten zu organisieren. Zwar sind die beiden noch nicht lange zusammen und Lilly (die kleine Schwester) ist sowieso recht sprunghaft was Herzensangelegenheiten betrifft, trotzdem erklären sich die Zwillingsschwestern dazu bereit eine Hochzeit im Umland von Berlin auf die Beine zu stellen.
Um einen harmonischen Ablauf zu erreichen, müssen Charlotte und Luise ihre eigenen Beziehungen erst mal auf die Kette bekommen. So ist Charlotte eigentlich gar nicht klar, dass Luise stinksauer auf Charlotte ist, da Charlotte ein gegebenes Versprechen nicht eingelöst hat und Luise so einen erfolgversprechenden Job nicht bekommen hat. Jobs sind sowieso ein Thema zwischen den Schwestern, da Charlotte nach einem schwierigen Studium eine erfolgreiche Anwältin ist, während Luise sich damals gegen ein Studium entschieden hat und zur bildenden Künstlerin wurde. Da der große Erfolg bisher aber ausblieb, muss sie nun als Assistentin eines Theaterintendanten arbeiten und zweifelt an ihrem Werdegang. Dieser Unterschwellige Frust, auf beiden Seiten, zerrt an der Beziehung der Zwillinge.
Außerdem liegt in Charlottes Ehe so einiges im Argen, da die Romantik irgendwo zwischen Kind, Haus und Karriere auf der Strecke blieb.
Auch Luises Liebesleben weißt große Lücken auf, den Mann die sie schon mehrere Monate trifft, scheint sie überhaupt nicht zu kennen.
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, gibt es da ja auch noch die Eltern der drei Mädchen, die sich getrennt haben, obwohl der Vater noch sehr an seiner Frau hängt und sie gerne wieder haben möchte, während die Mutter als Hobby Kontaktanzeigen beantwortet.
Der Roman von Anna Licht ist im Aufbau Verlag erschienen und ist nach "Jan ist weg" und "Blau ist grüner als Gelb" das dritte Buch, welches von Anna Licht im Aufbau Verlag erscheint.
"Schwesterherz" ist ein Roman, der komplett aus E-Mail besteht. Solche Epistula Romane muss man mögen, ich bin nicht der größte Fan von diesem Stil, da ich finde, dass Emotionen nicht wirklich gut transportiert werden. Ein großes Problem bei diesem Buch ist allerdings auch, dass obwohl die vermeintlichen E-Mails von verschiedenen Personen stammen, sich alle irgendwie gleich anhören . Es gibt keinen Unterschied im Satzbau oder der Ausdrucksweise und das ist schade. Während in anderen Büchern, die auch auf diese E-Mail Schreibweise zurückgreifen, auch Zeitungsartikel, Chatverläufe, SMS oder Aushänge hinzugezogen werden, wird hier weitestgehend darauf verzichtet. Am Ende wird lediglich zweimal gechattet.
Während sich am Anfang ein Bild von sich gegenseitig anzickender Schwestern bietet, wird das Buch zum Ende hin immer besser. Allerdings ist es, wenn es gerade schön Fahrt aufnimmt, leider schon vorbei, denn das Buch hat leider nur 256 Seiten.
Als zusätzliches kleines Geschenk lag in dem Buch eine Postkarte, die man der eigenen Schwester mal schicken kann, was ich total süß fand.
Trotz der kleinen Mängel, hatte ich aber viel Spaß diesen Roman zu lesen, da ich doch irgendwie in die Geschichte gezogen wurde und dann auch wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.
Alles in allem ist "Schwesterherz" von Anna Licht ein netter Roman, der kurzweilig unterhält. Ich könnte mir supergut vorstellen, diesen Roman am Strand oder in der Bahn zu lesen, da man zwischendurch schnelll mal Pause machen kann und später den Einstieg in den Roman gut wieder findet.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet das Buch hier.
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